Halbzeit auf Malta
Da Mitte Februar schon die Hälfte meines Maltaaufenthaltes vorbei war, bin ich zu Beginn des Monats mit den anderen deutschen Freiwilligen vom DRK nach Polen zu unserem Zwischenseminar gereist. Dort haben wir dann auf die Freiwilligen, die in andere Länder entsendet wurden, getroffen und wurden gemeinsam mit ihnen auf die zweite Hälfte unseres Auslandsjahres vorbereitet. Die größte Herausforderung dort war es wohl, mit dem Temperaturunterschied von ungefähr 20°C zurechtzukommen, wobei es nach all der Zeit auf Malta wirklich schön war, mal wieder richtigen Schnee zu sehen. Eine Woche und viele Seminareinheiten später ging es dann für uns zurück auf die Insel, auf der das Wetter im Vergleich zu dem vergangenen Monat schon deutlich frühlingshafter geworden ist.

Wir haben die angenehmen Temperaturen dann genutzt, um viel am Meer zu sitzen oder neue Cafés auszuprobieren, wobei wir recht schnell gemerkt haben, dass Valletta für solche Unternehmungen nicht mehr lange zur Verfügung steht, da dort langsam erste Vorbereitungen für den maltesischen Karneval begonnen haben. Die Stadt wurde immer voller und die schmalen Gassen immer zugestellter mit Absperrungen und Teilen für den Aufbau der großen Bühne, woran wir recht schnell erkannt haben, dass die Karnevalzeit auf Malta wohl groß gefeiert wird. So war die Hauptstadt während der gesamten nächsten Woche aufwendig geschmückt und große Gruppen, bestehend aus Tänzern in traditionellen Kostümen, haben die bunten Umzugswägen auf ihrer Tour durch die Straßen Vallettas begleitet. Über den ganzen Tag verteilt fanden verschiedene Programmpunkte statt und auch, wenn man für einige von ihnen ein Ticket benötigt hat, war der Großteil der Veranstaltungen öffentlich zugänglich und man konnte die Atmosphäre und Stimmung gut erleben, auch ohne sich Karten kaufen zu müssen. Gerade im Vergleich zu dem Karneval, den ich von zuhause kenne, war es eine tolle Erfahrung, da die Einstellung der Menschen doch eine ganz andere war. Während bei den meisten Umzügen, die ich aus Deutschland kenne, laut grölende Menschenmassen die Straßen füllen, war in Valletta alles recht traditionell. Tagsüber wurde professionell getanzt und erst Abends, als die Umzugswägen ihre Strecke beendet hatten, wurde auf der Bühne Musik gespielt, die die Stadt zu einer Art Open-Air-Club hat werden lassen.

Die letzten Februartage wurde es dann immer wärmer, sodass es sogar schon wieder möglich war, den ganzen Tag am Strand zu verbringen und zum ersten mal in diesem Jahr ins Meer zu gehen. Auch für Wanderungen war das Wetter gut geeignet, sodass ich unter anderem die Strecke von der Blue Grotto zu den Dingli Cliffs, die wir im Januar wegen des starken Regens abgebrochen haben, nachholen konnte. All diese Unternehmungen wurden durch einen Überraschungsbesuch von einer meiner Freundinnen verschönert, mit der ich dann auch viele andere Orte der Insel besucht habe.